Niedrigster Wert seit 1991 – Zahl der Verkehrstoten 2019 auf historischem Tief

Trotz einer Zunahme der Verkehrsunfälle ging die Zahl der im Straßenverkehr Getöteten 2019 um 229 auf einen historischen Tiefstand zurück. Auch weniger Motorradfahrer kamen ums Leben, in diesem Bereich ist der Rückgang jedoch unterdurchschnittlich. |

2,7 Millionen Verkehrsunfälle zählte die Polizei im Jahr 2019 – so viele wie noch nie seit 1991, als die gesamtdeutsche Zählung begann. Dennoch ist die Zahl der tödlich verletzten Verkehrsteilnehmer mit 3046 auf ein historisches Tief gesunken. Damit kamen nochmals 229 Menschen weniger als 2018 auf deutschen Straßen ums Leben.

Auch die Zahl der Verletzten ist 2019 gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent auf 384.000 Personen zurückgegangen. Das bedeutet, dass bei rund elf Prozent aller Unfälle ein Mensch getötet oder verletzt wurde.

Seit 1991, dem Jahr der ersten gesamtdeutschen Erfassung, ist die Zahl der Verkehrstoten stark gesunken.

Die meisten Unfälle innerorts, die meisten Toten außerorts

Relativ konstant ist die Verteilung des Unfallgeschehens. Wie in den Vorjahren ereigneten sich auch 2019 die meisten Verkehrsunfälle innerhalb geschlossener Ortschaften (69,2 Prozent), wo allerdings nur 30,6 Prozent der Getöteten gezählt wurden. Auf Landstraßen kommt es nur zu rund einem Viertel der registrierten Verkehrsunfälle, allerdings sind dort mit knapp 58 Prozent die meisten Verkehrstoten zu beklagen. Auf Autobahnen, wo nur 6,7 Prozent der Unfälle mit Personenschaden stattfinden, entfallen 11,7 Prozent aller Getöteten. Der Grund sind die deutlich höheren Geschwindigkeiten auf Landstraßen und Autobahnen.

Zahl der getöteten Motorradfahrer sinkt unterdurchschnittlich

Betrachtet man das Unfallgeschehen und die Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmer über einen längeren Zeitraum, ergibt sich insgesamt ein positiver Trend. Im Vergleich zu 2010 ist die Zahl der Verkehrstoten um 16,5 Prozent zurückgegangen. Bei Fahrern motorisierter Zweiräder vom Mofa bis zum Motorrad betrug der Rückgang der Getöteten nur 14,7 Prozent, bei Fußgängern gar nur 12,4 Prozent.

Diese Diskrepanz lässt sich mit der verbesserten passiven Sicherheit moderner Pkw-Karosserien erklären, von der Motorradfahrer und Fußgänger naturgemäß nicht profitieren. Bei den Motorrädern haben sich jedoch Assistenzsysteme, allen voran ABS, günstig ausgewirkt.

Mit einem Plus von 16,8 Prozent deutlich gestiegen ist im Zehnjahreszeitraum die Zahl der im Straßenverkehr ums Leben gekommenen Radfahrer. Dies lässt sich mit dem Boom von Fahrrädern und E-Bikes der letzten Jahre erklären.

  • Bild: Symbolbild Motorradunfall. © Polizei Düren via Presseportal
  • Quelle: Tourenfahrer.de

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