Eigene Gedanken – Motorradmessen und die Zukunft

Wird es Motorradmessen in Zukunft überhaupt noch in der bekannten Form geben? Eine Frage die sich stellt, nach vielen Gesprächen…. |

Jedes Jahr aufs Neue fiebern Biker, Motorradfahrer und andere Zweiradfans den Motorradmessen deutschlandweit entgegen. Dort können sie die neuesten Modelle der Motorradhersteller sehen und mit ihren Händlern kommunizieren, ihnen gefühlt tausend Fragen stellen, Schweißnähte begutachten, über Sinn und Unsinn von vielen Anbauteilen diskutieren und eventuell bereits die ersten Rabatte entlocken. Nebenbei wird noch eine leckere Bratwurst gegessen und eventuell ein oder zwei Bier getrunken, oder auch mehr, oder auch Kaffee. Wie auch immer…

Weil dies so ist, haben Hersteller, Händler und all die Firmen „runterherum“ jedes Jahr viel Zeit, Aufwand und somit Geld in die Hand genommen, um diesen Wünschen zu entsprechen und natürlich auch Umsatz und Gewinn zu generieren – ein durchaus normaler Kreislauf und auch völlig legitim.

Und nun kam Corona.

Mit dem Virus kamen neben Einschränkungen aber auch vielerlei Ideen, Hygeniekonzepte und und und, um diesen Kreislauf am Leben zu erhalten. Sehr verständlich und nachvollziehbar.

Dennoch hagelte es massenhaft Absagen bei Messebeteilungen. Intermot, EICMA, SachsenKrad, BMT und und und. Und dies vornehmlich von Herstellern. Nicht (nur) von den Händlern, sondern von den Herstellern. Heißt – die Hersteller sagen ab und geben den Händlern auch keine Unterstützung mehr bei dem finanziellem Aufwand einer Motorradmesse – Argument: Corona.

Dies ist zum Teil auch nachvollziehbar und richtig, aber nur ein Teil der Wahrheit.

Die Digitalisierung ist wichtig und zeitgemäß, nicht nur in Zeiten von Corona. Dies haben Hersteller erkannt, so dass Motorräder und dessen Zubehör auch bestens ausschließlich online vermarktet werden können. Zu viel geringeren Preisen, da ein Online-Clip natürlich deutlich preiswerter ist als eine Unmenge an Messen, regional ebenso wie überregional… Nebenbei – sie verkaufen auch so eine beträchtliche Menge an Motorrädern – unabhängig von Messen und Corona – warum sollten sie das „System Motorradmessen“ weiterhin finanzieren…?

Von daher unser Gedankenspiel – wird es Motorradmessen in Zukunft überhaupt noch in der bekannten Form geben?


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geklaute-motorraeder.de

This article has 1 Comment

  1. Ja!

    Ob ich Fenster der Firma A oder B kaufe, berührt das die Seele gemeinhin kaum. Ich achte auf technische Entwicklungen, Qualität und den Preis. Ich vergleiche im Katalog u./o. im Netz und ganz zum Schluß schaue ich mir so ein Ding vielleicht noch beim Händler einmal an, wenn überhaupt. Ist eben ein Fenster. Ob ich nun Schnücko oder Schmücko kaufe ist Latte. Werde keinen Aufnäher der teureren Marke auf meine Jacke nähen oder endlos mit meinem Nachbarn streiten ob der nicht endlich erwachsen werden will und sich für den nächsten Sommer völlig überteuerte amerikanische Fenster mit mittelalterlicher Technik zu ordern, weil die einfach cooler sind.

    Ich werde mich in den seltensten Fällen mit der Kultur meiner Fenster identifizieren.

    Bei Mopeds ist das anders.

    Da will der Kunde sehen was er kriegt, aber auch mit dem Poppo fühlen und was auf die Ohren kriegen. Dazu gehört dann auch der Kontakt zur jeweiligen Company, zumindest soweit man den sich einbildet. Und weil das Herz überläuft vor lauter Gefühl, reicht es nicht die Maschine einmal im Jahr über einen Alpenpass und 10mal an die Eisdiele zu bewegen, man will auch sonst zeigen was man für ein Motorhead man ist und sucht drumherum, fürs Moped zum dranschrauben, für den Klamottenschrank, für auf den Schreibtisch und an den Weihnachtsbaum. Und alles will man selbst entdecken, erbeuten, davon träumen oder direkt einsacken. Gefühle eben. Digital erkalten die schnell, da muß der Anbieter schon fix sein um das zu umschiffen.

    Außerdem ist die Begeisterung und Fachsimpelei nur in der Horde befriedigend.

    Deswegen kann man viele Messen dicht machen. Da bekomme ich bessere Info aus dem Netz.

    Und deswegen werden Motorradmessen bleiben und die Eventdichte vorort immer wichtiger.

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