An diesem Tag vor nunmehr 19 Jahren wurde Sachsenbike als Stammtisch von Motorradfahrern aus dem Raum Dresden gegründet. |
Die Interessenten der ersten Stunde kamen, weil sie keine Lust mehr hatten, allein durch die Gegend zu touren und Gesellschaft fürs gemeinsame Motorradfahren suchten.
Nun sind 19 Jahre kein rundes Datum, kein Anlass für eine große Sause oder ein ausschweifendes Resümee. Wir Sachsenbiker von 2019 haben zum Geburtstag einfach gemütlich beisammengesessen, alte und neue Bilder und Filme angesehen, ein Bierchen getrunken und das Sachsenbike-Brettspiel (Unikat mit der Auflagenhöhe 1) gespielt.
Dennoch soll hier Platz für ein paar launige Zeilen sein: Bei der Vereinsgründung waren 12 Gründungsmitglieder dabei, von denen sind heute noch fünf im Verein aktiv sind. Viele sind gekommen und auch wieder gegangen. Wir haben versucht, sie aufzuzählen und sind auf 51 Sachsenbiker gekommen, zwei davon sind leider schon verstorben. Heute sind wir 18 Vereinsmitglieder – dies zeugt von einem dauernden Auf und Ab, stimmt uns aber auch zuversichtlich für die Zukunft.
An was erinnern wir uns gern? Zuerst sicher unsere großen Aktionen, allen voran die Heimkinderausfahrten, die seit 2002 ohne Unterbrechung stattfanden und bis heute fester Bestandteil des Vereinslebens sind. Immer wieder rührt es unser Herz, wenn an einem Samstag im Mai morgens um 9.00 Uhr ein Tross mit rund hundert Bikern und glücklichen Kindern durch die sächsische Landschaft tourt. Mit Wehmut haben wir uns die Videos und Fotos der legendären 50ccm-Langstrecken-Moppedrennen angesehen, die nun leider endgültig Geschichte sind. Mit unendlicher Mühe haben wir sie ins Leben gerufen, es hat den Verein fast zerrissen. Mit Erfolg wurden sie etabliert und hatten in ihren besten Zeiten sagenhafte 68 Teilnehmerteams. Nun ist der Zeitgeist an diesen Amateurrennen vorübergegangen. Wir mussten einsehen, dass heute nicht mehr genug Abgasverrückte für diese Rennen zu begeistern sind.
Ergänzt wurden diesen Highlights, die unser Sachsenbikerleben oft sehr bestimmten und bei denen andere Dinge – allen voran das gemeinsame Motorradfahren – oft zu kurz kamen, von vielen kleinen Aktionen: tatsächlich die eine oder andere Ausfahrt, Bikerweihnacht, Begleitung der US-CAR-CONVENTION, Weihnachtsbaumverbrennen, Messeteilnahmen usw. Immer wieder passierte Ungeplantes und Lustiges. Zahllose Anekdoten, an die wir uns gerne erinnern: Eine Heimkinderausfahrt bei der sich der Streckenführer verfährt, ein kaputter Regler, der einem Biker einen heißen Hintern beschert, ein rosa Tutu an einer Rennmaschine, der ALDI-Rum in einer kalten Moppedrennnacht, die Verkostung von Anti-Aging-Bier im wunderschönen Schlaupetal – wer dabei war, wird sich mit einem Schmunzeln erinnern. Wer nicht dabei war, ist eingeladen, an den Abenteuern teilzuhaben, die (hoffentlich) noch kommen werden.
Eines müssen wir uns ehrlich eingestehen: Das gemeinsame Motorradfahren kam vor lauter Organisieren oft wirklich zu kurz. Gründe (oder Ausreden?) gab es zuhauf: Für alle ist Sachsenbike ein Hobby, welches neben der Arbeit stattfindet. Wir haben Partner gefunden, Familien gegründet, sind älter (und träge) geworden. Oder wir haben einfach unseren Allerwertesten nicht hoch genug bekommen.
Vielleicht sind wir ein Haufen alter Leute geworden, der sich übrigens über junges Blut und frische Ideen sehr freuen würde. Aber wenn das Alter eine Tugend hat, dann die Gelassenheit. In diesem Sinne lasst uns mit einer guten Portion Stolz auf das Vergangene gelassen und optimistisch in die nächsten 19 Jahre Sachsenbike-Zukunft schauen und auf mehr gemeinsames Motorradfahren hoffen.
Wir werden an dieser Stelle berichten …