Unser Resümee – einen Kilometer für jedes Kind

Unsere 20. Heimkinderausfahrt ist gelaufen. Sie war ein Erfolg. Hier lest ihr, wie es gelaufen ist – vom Start bei Feldschlößchen bis zum Ende im Kinder- und Jugenddorf Erna. |

Die 20. – am 21. – im Jahre 22  und schon am frühen Morgen machten Fotos die Runde. Kurz nach 6 in Dresden – nach dem gemeldeten aber ausgebliebenen Unwetter in der Nacht reißt der Himmel auf, die Wolken verziehen sich nach Osten. Wie wichtig das in diesem Jahr war, kann nur wirklich ermessen, wer auch bei der Regenfahrt im Herbst 2021 dabei war, die damals leider vorfristig enden musste.

20. Heimkinderausfahrt von Sachsenbike – ein Jubiläum, das natürlich ein besonderes Programm erforderte. Und so haben wir für den Verein und die Fahrer, die mochten, eine Tour mit Übernachtung geplant. Etwas mehr als 140 Kilometer lang. Wie es der Zufall will – genau so viele Kinder waren dann auch dabei. Also hat statistisch jedes Kind seinen eigenen Privatkilometer mit insgesamt rund 160 Bikern bekommen. Oder eben tatsächlich alle Kinder reichlich 140 Kilometer in einem Konvoi, der in diesem Jahr größer war als je zuvor bei Sachsenbike. Vorab: Alle waren sicher unterwegs, es gab keine unangenehmen Überraschungen. Auch die Arbeit der Sicherungsgruppe – reichlich 20 Motorradfahrer unter Anleitung der Polizei – hat bestens funktioniert.

Sammeln bei Feldschlößchen – kurz vor der Abfahrt war der Parkplatz dann richtig voll. Foto: Peggy Gröschke

Geplanter Start 09:00 Uhr: So voll wie in diesem Jahr war der Feldschlößchen-Parkplatz in Coschütz noch nie zuvor bei einer Sachsenbike-Ausfahrt (Hinweis an uns: Das nächste Mal die Autos mehr an den Rand stellen, wenn wieder so viele Kinder und Motorradfahrer dabei sind.). Eigentlich wollten wir 09:00 Uhr wirklich schon fahren, doch der Start verzögerte sich um 15 Minuten. Stress für uns? Nein, wir hatten alles im Griff und die Polizei schlug von Anfang an einen wirklich guten Fahrstil an – nicht zu schnell aber auch nicht so langsam, dass irgendein Motorrad kochendes Kühlwasser befürchten musste. Auch unsere sogenannte Rüttelpause, bei der wir checken, ob sich alle Biker und ihre kleinen Mitfahrer perfekt auf den Maschinen sortiert haben, verlief wunschgemäß. Absteigen und Toilettengänge führten da zuletzt immer wieder zu langen Verzögerungen – diesmal nicht (Noch ein Hinweis an uns: Der Platz auf dem Nickerner Weg bei Louis reichte dafür dieses Mal nur gerade so, einige Motorräder standen noch auf der Michaelisstraße.).

Und dann? Dann ging es gut zur Sache: Durch den Lockwitzgrund nach Kreischa, über Maxen zum Müglitztal und von dort gleich wieder rauf Richtung Burkhardswalde. Auf der einzigen Serpentine der Burkhardswalder Straße habe ich gestoppt und gezählt: 160 Motorräder sind an mir vorbeigefahren, deren Fahrer Kinder auf dem Soziussitz hatten oder gern gehabt hätten. Etwa ein halbes Dutzend fuhr solo mit. Dazu sieben Polizisten der Motorradstaffel und reichlich 20 Ordner. Alles in allem also rund 190 Motorräder. Dazu noch zwei Polizei-Bullys und unsere Begleitfahrzeuge, darunter ein Rettungswagen der Johanniter, ein VW-Transporter von Feldschlößchen (dem Fahrer Frank Haase sei besonders gedankt für seine Hilfe, ohne die wir später größere Schwierigkeiten bekommen hätten). Auf dem Anstieg hinauf nach Feldschlößchen stoppte ein cooler MZ-Fahrer mit seiner Beiwagenmaschine. Sein kleiner Mitfahrer musste mal dringend was erledigen… Wie in solchen Fällen üblich, stoppten die Begleitfahrzeuge um zu klären, ob es ein Problem gibt. Gab es aber nicht.

Nur ein Begleitfahrzeug war fortan nicht mehr zu sehen. Mit viel unangenehmen Geruch und ebensoviel Qualm hat es seinen Geist aufgegeben. Kupplungsschaden. Der Konvoi rollte unbeeindruckt weiter Richtung Papstdorf, währenddessen unsere Besatzung in diesem Begleitfahrzeug plötzlich Stress hatte. Im Laufe des Tages bekamen wir dieses Problem aber in den Griff, das defekte Auto wurde abgeschleppt und der Feldschlößchen-Transporter war plötzlich viel wichtiger, als ursprünglich gedacht.

Punkt 11.30 Uhr wollten wir im Kinder- und Jugenddorf Erna ankommen. Wir waren deutlich früher dort. Dirk Bähr und seine Kulinair-Mannschaft waren dennoch startklar. Jede Menge belegte Brötchen und literweise Suppe hatten sie vorbereitet, Mittagszeit. Unsere verfrühte Ankunft verlängerte die Pause ein wenig, um 13.45 Uhr ging es weiter – runter ins Elbtal (unter anderem über die Pionierlagerstraße – eine Reminiszenz an die Erna-Geschichte als Pionierlager) und über Bad Schandau, Rathmannsdorf, Lohmen und Stürza nach Heeselicht. Dort war das Motorradmuseum Sächsische Schweiz unser Kaffeeziel. Schon im vergangenen Jahr stand es als Routenpunkt im Fahrplan, doch daraus wurde damals nichts – die Tour endete zuvor wegen Regens. Nun gelang der Besuch endlich und im Hof des Ritterguts wurde es voll. Jeden Menge Motorräder, nicht ganz alle passten hinein. Dazu reichlich 300 Biker, Kinder, Betreuer, Polizisten und Sachsenbiker… Leider waren die Chefs des Museumsvereins nicht da – Urlaub, war die Begründung. Also haben wir an sie gedacht, als wir uns bei Kaffee und Kuchen erholt haben.

Zurück zur „Erna“ ging es gegen 15.45 Uhr, erstmals an diesem Tag unter Regenwolken hindurch. Aber sie hielten dicht und wir bekamen eine Punktlandung hin. Genau nach Plan um 17 Uhr waren wir am Ziel, wo Kulinair bereits die Bratwürste auf dem Grill liegen hatte und „unsere“ Band Tharadox sogleich anfing, uns mit rockiger Musik das Finale zum Vergnügen zu machen.

Das Fazit? Wir sind glücklich. Glücklich darüber, dass das Wetter mitgespielt hat und wir eine unfallfreie Tour erlebt haben. Wir sind glücklich darüber, dass es uns gelungen ist, die deutlich größere Zahl an Kindern und Fahrern im Griff zu haben und dafür, dass uns so viele Menschen dabei geholfen haben. Ohne diese Hilfe wäre das nicht möglich gewesen. In chronologischer Reihenfolge sind da zu nennen: Diejenigen, die uns vorab finanziell unterstützt haben, u.a. die DDV Mediengruppe und der Ambulante Pflegedienst Fütterer; Feldschlößchen und die Verantwortlichen dort, insbesondere Frank Haase; die Polizei Sachsen, mit der die Zusammenarbeit wunderbar lief und die maßgeblich dazu beigetragen hat, dass bei dieser Tour auch Fahrfreude aufkam; den Erna-Verantwortlichen und den Machern des Motorrad-Museums Sächsische Schweiz; unserem Caterer Kulinair mit Chef Dirk Bähr; der Firma Pneuhage Reifendienste und dem Autohaus Liliensiek für ihre Fahrzeug-Unterstützung sowie Müller-Milch, Lichtenauer, Dr. Quendt und dem Auktionshaus Vonau, die uns mit Getränken und Kuchen versorgt haben. Vor allem aber danken wir allen Heimverantwortlichen und unsere Motorradfahrern für ihr Vertrauen in uns, denn ohne dieses Vertrauen wären wir ohne Kinder und ohne die Biker unterwegs gewesen…



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