Der Insolvenzverwalter des Zschopauer Motorradherstellers MZ, Christoph Junker, sieht gute Chancen für einen Fortbestand des Traditionsunternehmens.
Junker sagte dem MDR 1 Radio Sachsen, dies zeige der volle Erfolg auf der Motorradmesse in Köln. So habe die Präsentation eines verbrauchsarmen Motors als Weltneuheit für viel Aufsehen gesorgt. Die zahlreichen Kundenanfragen ließen hoffen, dass ein Investor für MZ gefunden werden kann, sagte Junker. Zudem gehe er davon aus, dass in den nächsten zwei Wochen die ruhende Produktion wieder aufgenommen werden kann.
Nach Junkers Aussage belaufen sich die Gehaltsrückstände für die 49 Mitarbeiter von MZ auf zwei Monate. Er bemühe sich jetzt um eine Insolvenzgeld-Vorfinanzierung, die in den nächsten zehn Tagen realisiert werden soll.
Junker stellte außerdem fest, dass das Insolvenzverfahren von MZ beim Amtsgericht Chemnitz falsch und zu spät beantragt worden ist. Dies habe zu zusätzlichen Problemen geführt. Anfang September hatte das Unternehmen die Insolvenz beantragt. Als Grund führte die Geschäftsführung ein kurzfristig geplatztes Darlehen an.
MZ gehörte einst zu den größten Motorradherstellern der Welt. Zu DDR-Zeiten lieferten die Motorenwerke jährlich bis zu 85.000 Maschinen in 100 Länder.
Nach der Wende ging der Betrieb pleite. Es gab zwar zahlreiche Wiederbelebungsversuche, doch im Herbst 2008 stellte der damalige Eigentümer aus Malaysia die Motorradproduktion wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten ein. Im Frühjahr 2009 übernahm der einstige Rennfahrer Martin Wimmer den Betrieb.
Quelle: SZ-Online