Die Prüforganisation GTÜ hat acht Batterieladegeräte für Motorräder getestet. In die Bewertung flossen die Ergebnisse einer umfangreichen technischen Prüfung ebenso ein wie die Bedienbarkeit |
Acht Batterielader, die sowohl für Motorräder als auch für Autos genutzt werden können, wurden im Labor der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) getestet. Dabei wurden die Geräte einem guten Dutzend funktioneller, elektrischer und qualitativer Prüfungen unterzogen. Mit Sichtprüfung sowie Bewertung der Bedienung und der Preise komplettierten die GTÜ-Prüfer ihren Leistungsvergleich.
Anpassung der Ladeleistung
Im Kapitel Funktionsumfang befassten sich die GTÜ-Ingenieure auch mit der Frage, wie sich die Geräte in ihrer Ladeleistung an die Kapazität der Fahrzeugbatterie anpassen können. Die meist kleineren Motorradbatterien sollen schließlich nicht überbelastet werden, nur weil die Lader auch für größere Akkus geeignet sind.
Das war bei keinem der Testmuster ein gravierendes Problem, denn bei allen Modellen passt sich die Stromstärke automatisch dem Ladezustand der Batterie an. CTEK, GYS FLASH, Bosch und Saito verfügen darüber hinaus auch noch über die direkte Möglichkeit, zwischen Motorrad- und Autobatterie umzuschalten. So sorgen diese Geräte für eine noch schonendere Aufladung des Zweirad-Akkus bei reduziertem Ladestrom.
Lade- und Ladeerhaltungsverfahren
Am wichtigsten war den GTÜ-Experten die Qualität des Lade- und Ladeerhaltungsverfahrens, die bei der Benotung mit zehn Prozent der maximal erzielbaren Gesamtpunktzahl in die Bewertung einfloss. Idealerweise sollten die Akkus mit dem sogenannten IUoU-Ladeverfahren möglichst schonend bis zur Ladeschlussspannung aufgeladen werden, um dann in eine Nachladephase und einen Erhaltungsmodus zu wechseln, der die Batterie stets bei optimaler Leistungsfähigkeit hält. Die Hälfte der Probanden, nämlich CTEK, Banner, Saito und Optimate erfüllen dieses Kriterium und bekommen in dieser Disziplin volle Punktzahl.
Regenerierungsfunktion nur bei zwei Geräten
CTEK und Saito sind zudem die beiden Geräte im Testfeld, die eine sogenannte Regenerierungsfunktion für die Batterie bieten. Mit dieser sollen sich durch Säureschichtung angeschlagene Nassbatterien hinsichtlich Kapazität und Startfähigkeit wieder auf ihr ursprüngliches Niveau bringen lassen. Das Saito Pro-Charger XL bietet obendrein als einziges Gerät eine zusätzliche Lademöglichkeit für Lithium-Batterien und eine CAN-Bus-Option.
Fall- und Kältetest
Allerdings bestand das Gerät als einziges den Falltest nicht. Nach fünfmaligem Sturz aus 85 Zentimetern Tischhöhe auf den Industrieboden arbeitete die Elektronik nicht mehr zuverlässig, trotz äußerlich kaum erkennbarer Schäden. Das kostete wertvolle Punkte, ohne die sich der sonst gar nicht so schlechte Pro-Charger plötzlich auf den hinteren Rängen wiederfand. Im Kältetest bei minus 20 Grad in der Kältekammer war keines der getesteten Geräte zu beanstanden.
Solide Werte bei elektrischen Prüfungen
Zumeist gute bis sehr gute Ergebnisse notierten die GTÜ-Profis bei den elektrischen Prüfungen, etwa hinsichtlich Kurzschlussfestigkeit, Ladbarkeit tief entladener Batterien oder Verpolungsschutz.
Ein Gerät »Sehr empfehlenswert«
Testsieger wurde das CTEK MXS 5.0 mit 90 Prozent der maximal erzielbaren Punktzahl. Dafür gab es das Prädikat »sehr empfehlenswert«. Sechsmal vergaben die GTÜ-Prüfer die Note »empfehlenswert«, die Geräte sind in der Reihenfolge ihrer Platzierung gelistet. Als »bedingt empfehlenswert« erwies sich das Einhell BT-BC 4D. (ampnet/nic)
Batterielader für
Motorräder im GTÜ-Test |
CTEK MXS 5.0 – sehr empfehlenswert GYS FLASH 4A – empfehlenswert Banner Accucharger 12V/3A – empfehlenswert AEG LM 4.0 6/12V – empfehlenswert Bosch C3 6/12V – empfehlenswert Saito ProCharger XL – empfehlenswert Optimate 6 Ampmatic – empfehlenswert Einhell BT-BC 4D – bedingt empfehlenswert |
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Quelle: Tourenfahrer.de