Die letzten 20 Mitarbeiter der MZ-Fertigung sind bereits gekündigt
Wie man in der heutigen Onlineausgabe der Freien Presse lesen kann, ist das Aus des Motorradbauers MZ defintiv besiegelt.
Der Insolvenzverwalter Christoph Junker teilte am Dienstag mit, dass es nicht gelungen ist, die Motorenwerke Zschopau GmbH am traditionsreichen Standort in Hohndorf zu sanieren. Es habe wohl Gespräche mit mehr als 30 potentiellen Interessenten gegeben, aber keiner hatten den erforderlichen Mut und/oder die finanziellen Mittel, um einen Neustart zu wagen, denn es wäre ein Millionenbeitrag nötig gewesen – ohne Garantie auf Erfolg.
Eine Marke, die bereits am Anfang der Verhandlungen zum Insolvenzverfahren ein „Schatten ihrer eigenen glanzvollen Vergangenheit war“, ist nunmal nicht ohne Risiko zu retten und neu zu etablieren. Und dieses Risiko wollte niemand eingehen…
Nur einige von den entlassenen Mitarbeitern werden nach Aussage des Insolvenzverwalters im Ersatzteilgeschäft unterkommen, für das es wohl eine Nachfolgesellschaft geben soll und diese soll in den kommenden zehn Tagen gegründet werden.
Martin Wimmer, 1957 geboren in München. War er nur ein Strohmann, um einer deutschen Motorradmarke den „Gnadenstoß“ zu versetzen? Irgendwie kommt er wohl privat finanziell immer noch ganz gut zurecht. Ich jedenfalls glaube nicht mehr an die Moral beim Kampf der ganz Großen und finde es bezeichnend, dass es für so eine Firma wie MZ nach der Wende keine vernünftigen Konzepte gab! Beispiele in anderen Branchen gibt es auch genug.
Vielen Dank für den Beitrag Mario – wir sind auf weitere Ansichten gespannt!
Diese ist seeehr abenteuerlich – aber legitim! 😉
ich kann dem Mario nur recht geben. langsam – nee, nicht langsam, sondern – ich hab die schnauze voll, das immer wieder Ostdeutsche Traditionsmarken den Bach runter gehen. eine Mitschuld gebe ich auch der sächsischen Landesregierung. die anscheinend kein Interesse hatten/haben, tiefgründig und ernsthaft über den Erhalt ( auch von Arbeitsplätzen ) von MZ u. anderer Marken nachzudenken. ein erhalten ihrer Diäten sind – unseren Marionetten der Wirtschaft – anscheinend wichtiger.
schuld? schuld ist nur der verbraucher! alle die jetzt so sehr das ende einer marke bedauern sollten sich fragen, wieviele MZ sie gekauft haben. wenn die antwort „ich habe kein aktuelles modell der marke gekauft“ dann => einfach mal die fresse halten!
@Jörg: Inhaltlich nicht ganz falsch, sondern sogar eher richtig – aber der Tonfall….
Was bringt das Jammern. Ein gutes Konzept bzw. Marke setzt sich durch und bleibt am Markt. Auch andere berühmte Namen wie NSU, Hercules etc. sind vom Markt verschwunden, weil sie keine Zukunft haben. Sicher war Martin Wimmer kein Geschäftsmann. Eher ein Träumer und Illusionist. Aber ein Geschäftsmann hätte nie im Leben einen Cent in MZ investiert. Namen wie Ducati mit echter Tradition und Zukunftsaussichten finden auch Investoren wie Audi, die schnell mal 800 Millionen aus der Portokasse schütteln. Warum hat wohl Audi bzw. VW nicht in MZ investiert obwohl es überhaupt nicht weh täte. MZ hat einfach keine Zukunft. Also weg damit. Und das hat nichts mit Ost oder West zu tun sondern mit Marktwirtschaft.
Also ich weiß nicht – wo bei der Marke MZ KEINE Tradition sein soll. Dieses Argument ist nun völlig daneben. Und doch – es hat was mit Ost und West zu tun – denn keiner will (selbst 20 Jahre nach der Wende) eine Ostkarre fahren – am wenigsten die Ostdeutschen selbst. Auch wenn die modernen MZ-Motorräder technisch auf dem Stand der Dinge sind/waren. Ich möchte nicht fragen was Du fährst… 😉
Audi macht es sich halt einfach und nimmt eine Marke, bei der man nichts falsch machen kann und keine besonderen Risiken eingehen muß. So einfach ist das….
Zur Wende schon war MZ eigentlich nur seine Tradition wert. Die Motorräder die dort gebaut werden durften(!) konnten mit Westprodukten nicht mithalten. Also hätte dort sofort das Geld aus dem Westen kommen müssen. Stattdessen fand eine sytematische Demontage der einst Weltgrößten Motorradmarke statt. Und genau daran habe ich Zweifel, dass das hätte passieren müssen!
Die 1000-er MZ, die Baghira und die 125-er konnten nicht mithalten? Das halte ich für ein Gerücht…
Die Produkte, der Preis dazu, die Absatzmöglichkeiten (mal über Sachsens Grenzen hinweggeschaut), das Servicenetz, die Ersatzteilversorgung und und und…, es gehört soviel mehr dazu. Der Erfolg wäre auch nicht über Nacht gekommen. Ich glaube vor gut zwanzig Jahren hätte man auf der ganzen Welt keine motivierteren Mitarbeiter gefunden, um ein neues Werk nachhaltig zu eröffnen!
Also Mario – bei allem Respekt – aber Du hast von MZ so wenig Ahnung, wie ich von Ferrari 😉 All das was Du da nennst, war bei MZ vorhanden, so wie bei jeder anderen Marke auch. Was fehlte war Marketing und kaufwillige Kunden – nicht mehr und nicht weniger….
Also firerene – bei allem Respekt – aber überlegst Du auch manchmal, bevor Du hier so einen hemdsärmligen Stuß verfasst?
Ja Mario – das tue ich! 😉 Davon abgesehen, dass der Ton grenzwertig ist (und genau DU hast ordentlichen Ton angemahnt)- was genau ist hemdsärmliger Stuss?
Mäßigt euch mal…Es war so, als der Kollege Verwalter zum ersten mal durch die Hallen ging – er wohnt unweit des Werkes – erfuhr er, dass seit 2008 im Motorradwerk keine richtigen Motorräder mehr gebaut wurden. Na sowas, er stand vor einer Fahrradausstellung. Er war zu dem Zeitpunkt genau so (un)informiert wie jeder uninteressierte Außenstehende. Der sehr erfahrene Kollege hat in seiner ganzen Laufbahn noch keinen Fall erlebt, in welchem soviel Potential liegengelassen wurde und in welchem die Führung so dilettantisch vorgegangen ist. Auch werksintern war alles seit Jahren im Titanicmodus. Im wahrsten Sinne des Wortes ist vom Verwalter alles versucht worden, und das heißt was. 35 solvente Einzelinteressenten standen auf der Matte, und alle sind nach dem Blick hinter die Kulissen wieder angedampft. Ein Trümmerhaufen. MZ ist kaputtgemacht worden. Es wurden auch zuwenige 1000er gekauft, ja, aber wenn keiner weiß was das für ein Teil ist dann kann man den Kunden keinen Vorwurf machen. Ehemals eingefleischte MZ Fans wenden sich dann auch noch ab, was sollte das alles noch werden? Eine lebensbedrohliche Erkrankung hat ihren letalen Verlauf genommen. Die Tage geht das Ersatzteilgeschäft auf eine neue Gesellschaft über und dann ist Ende.
Ostkarre hin oder her… Prinzipiell ist es mir als Westfale völlig egal ob aus dem Westen oder Osten. MZ verbinde ich immer noch mit der „Zwiebacksäge“ von damals. Mittlerweile war das Design doch recht ansprechend. Warum sie dennoch nicht gekauft wurde??? Ich denke mal, da muss das Marketing sich den Schuh anziehen. Viel zu wenig die Werbetrommel gerührt.
wer von uns schreiberlingen fährt denn sonne kiste????
ahhhhh
doch 2
keine nachfrage,erledigt,nächstes thema
Ich fahre zwei Zschopauer Motorräder. Die sind zwar deutlich vor der Wende gebaut. Bin der Meinung damit Interesse an der Marke zu bekunden und hoffe andere damit anzustecken. Mehrere SF1000 und andere MZ-„Neuzeitmodelle“ werden bei uns in der Werkstatt regelmäßig und gerne betreut.
Ich – und weitere 6 hier aus dem weiteren Bekanntenkreis – zu wenige, klar, aber immerhin….
Fahre jetzt seit einem Jahr meine MZ und bin total zufrieden..
Schade, dass so gute Deutsche Arbeit den Bach runtergeht.. ;(