In einem Positionspapier formuliert der europäische Motorradherstellerverband ACEM Anforderungen an die Sensorik autonomer Autos, um die Sicherheit von Motorradfahrern zu gewährleisten. |
In den letzten Jahrzehnten hat der Automobilsektor mit Hilfe neuer Technologien für passive und aktive Sicherheit große Erfolge erzielt. Die Automobilindustrie ist bereit, Fahrzeuge der Automatisierungsstufen 3 und 4 auf den Markt zu bringen. Ab der Stufe 3, die in naher Zukunft eingeführt werden soll, wird die Verantwortung für die Steuerung zumindest vorübergehend auf das Fahrzeug übertragen.
In einigen Fällen verfügten moderne Autos jedoch nicht über eine ausreichend leistungsfähige Sensorik, um Motorräder zu erkennen, so die ACEM (Association des Constructeurs Européens de Motocycles). Automatisierte Systeme in Autos, die Spurwechsel einleiten, aber Motorradfahrer nicht sicher identifizieren, können zu schweren Verkehrsunfällen führen. Außerdem fahren Motorräder nicht unbedingt in der Mitte ihrer Fahrspur, was eine weitere Herausforderung für die Fahrzeugsensoren bedinge, stellt der Verband weiter in einem unlängst veröffentlichten Positionspapier fest.
Die ACEM fordert daher, dass autonome Fahrzeuge in der Lage sein müssen, die komplexen Manöver, die Motorräder im normalen Verkehr üblicherweise ausführen (z.B. Spurausnutzung, Schräglage bei Kurvenfahrten und Pendeln im Verkehr) jederzeit zu erkennen und entsprechend zu reagieren.
Die ACEM betont in dem Papier zudem ihre Bereitschaft, mit den Automobilherstellern in einen Dialog zu treten, um Lösungen zu finden, die die Sicherheit der Motorradfahrer gewährleistet.
Mit dem vorgelegten Papier ist die ACEM auf einer Linie mit der FEMA, dem Dachverband der europäischen Motorradvereinigungen, die bereits in der Vergangenheit, massive Zweifel an der sicheren Erkennung von Motorradfahrern durch autonome Autos formuliert hatte.
Quelle: Tourenfahrer.de