(cs.) In der Nacht zum Dienstag hat die Polizei in Dresden auf die Reifen eines Autos geschossen, mit dem ein Mann vor den Beamten flüchten wollte. |
Die Schüsse trafen nicht, der Mann konnte zunächst flüchten. Er wurde später in der Jungen Heide an der Moritzburger Landstraße gestellt.
Dieser Festnahme ging eine krimireifer Einsatz der Beamten voraus, bei dem Motorraddiebe im Mittelpunkt standen. Er nahm seinen Anfang, als ein 44-Jähriger, der mit seinem Hund am Montagabend kurz vor Mitternacht Gassi gegangen war, am Wilden Mann drei Männer sah, die ein Motorrad aus der Schedlichstraße zu einem Spielplatz an der Neuländer Straße schoben. Der Mann alarmierte sofort die Polizei.
Während die Beamten vor Ort mit dem 44-Jährigen sprachen, kam ein Mann vom Spielplatz gelaufen. Die Beamten stellten ihn auf der Neuländer Straße und nahmen ihn fest.
In einem Waldstück am Spielplatz, gleich neben dem Landeskriminalamt also, entdeckten sie zwei Motorräder. Diese waren von einem Grundstück an der Schedlichstraße in den Wald geschoben worden, so die Polizei. Außerdem entdeckten die Beamten einen Autoanhänger, in den die Motorräder wahrscheinlich verladen werden sollten.
In einem Garagenkomplex an der Kalkreuther Straße, also auf der anderen Seite der „Großenhainer“, fand die Polizei den Renault, mit dem der Festgenommene, ein 49-Jähriger, zuvor gefahren war. In dem Auto fanden die Beamten Einbruchswerkzeug und den Fahrzeugschein für den Anhänger am Spielplatz. Die zwei mutmaßlichen Komplizen des Verdächtigen fehlten zu dieser Zeit noch. Die Polizei legte sich deshalb auf die Lauer und behielt dabei den Renault im Blick. Gegen 4 Uhr kamen zwei Männer zu dem Auto und legten etwas hinein. Als die Polizei auftauchte, flüchtete einer dieser Männer. Seinen 38-jährigen Komplizen erwischten die Beamten dagegen.
Die Polizei blieb versteckt vor Ort, um auch den dritten Verdächtigen zu fassen. Der Mann kam nach eineinhalb Stunden wieder, setzte sich in das Auto und fuhr los. Als sich ihm die Polizisten in den Weg stellten, fuhr er auf sie zu. Die Beamten zielten mit ihren Pistolen auf die Reifen und schossen, trafen aber nicht. Der Mann flüchtete in Richtung Radebeul. Er fuhr über die Moritzburger Landstraße zur Straße Am Walde, dann hinein nach Radebeul, dort auf die August-Bebel-Straße und schließlich in die Einsteinstraße. Die Polizisten verloren ihn aus den Augen, fanden aber das verlassene Auto des Geflüchteten später in einem Waldstück westlich des Heidefriedhofs. Daraufhin durchsuchten sie den Wald nach dem Mann und entdeckten ihn nahe der Autobahn. Als der Gesuchte das Polizeifahrzeug sah, nahm er die Beine in die Hand und lief zurück in den Wald. Der 19-Jährige wurde kurze Zeit später gestellt und festgenommen.
Während seiner Verfolgung hat ein Einsatzwagen der Polizei auf der Kreuzung Meißner Straße/August-Bebel-Straße in Radebeul einen Pkw touchiert. Es gab keine Verletzten, der Sachschaden beträgt 3000 Euro.
Die Polizei ermittelt gegen das Trio wegen schweren Bandendiebstahls. Der Polizeipräsident muss parallel dazu entsprechend seinen Aufgaben prüfen, ob die Schüsse der Beamten auf die Autoreifen gerechtfertigt waren.
Quelle: Christoph Springer – Unkorrekt – der DNN-Blog