Mit einem neuen Elektroroller und Motorrädern will der Zweiradhersteller MZ aus Hohndorf im Erzgebirge im nächsten Jahr durchstarten. 2012 sollen zwischen 1.750 und 3.000 Roller mit Hybrid-, Elektro- und Verbrennungsmotoren auf den Markt gebracht werden, sagte Geschäftsführer Martin Wimmer am Donnerstag bei der Vorstellung eines neuen Elektroroller-Modells. Eine vom Land gewährte Bürgschaft konnte bisher nach den Worten von Wimmer noch nicht abgerufen werden, weil daran eine Reihe von Bedingungen geknüpft worden seien. Diese würden aber in den nächsten zwei Wochen erfüllt.
In diesem Zusammenhang seien die bisherigen Mitgesellschafter, sein früherer Rennfahrerkollege Ralf Waldmann und Martina Häger, Ende Juni aus dem Unternehmen ausgeschieden, sagte Wimmer. Hauptgesellschafter sei jetzt der Frankfurter Bankier Peter Ertl, der deren Anteile übernommen habe.
Der Markt für Roller sei wesentlich größer als der für Motorräder, sagte Wimmer. „Das kann MZ nicht ignorieren.“ Zudem werde sich in diesem dem Bereich die Elektromobilität schneller durchsetzen als etwa beim Auto. Da wolle das Unternehmen vorn dabei sein.
Der neue Elektroroller entstand in Zusammenarbeit mit dem Spezialisten für Elektroantriebe elmove AG aus Zürich (Schweiz). Das Gefährt bringt es laut Wimmer auf eine Spitzengeschwindigkeit von 70 Kilometer je Stunde, hat eine Reichweite von etwa 70 Kilometern, soll ab Frühjahr 2012 auf den Mark kommen und zwischen 5.000 Euro bis 7.000 Euro kosten.
Künftig will MZ Roller mit allen Antriebsarten anbieten – mit Elektro-, Hybrid- und Verbrennungsmotor. Das Unternehmen strebe in dem gesamten Segment in Deutschland einen Marktanteil von einem halben bis einem Prozent an, hieß es. Mit dem Chemnitzer Energieerzeuger envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM) wurde eine Kooperation vereinbart. Das Energieunternehmen will bei der Vermarktung des neuen Elektrorollers helfen. Zum geplanten neuen Motorrad mochte Wimmer noch keine Angaben machen.
Bei MZ im Hohndorfer Werk sind derzeit nach Firmenangaben rund 45 Mitarbeiter beschäftigt. Deren Zahl soll noch in diesem Jahr auf 50 und 2012 auf 75 steigen.
Quelle Text und Bild: SZ-Online.de