Auch Motorradfahrer werden mit ihren eigenen Erfahrungen und Eindrücken dazu gesucht |
Der Grund warum die Uni Konstanz dachte, dass auch unsere Leser in für diese Umfrage infrage kommen könnten war, wahrscheinlich auch eine romantischen Vorstellung – von einem Biker, einer Bikerin die oft und viel unterwegs waren und sind. In verschiedenen Städten, Dörfern und Bundesländern. Dann ist plötzlich die Mauer, die Grenze verschwunden und der Horizont wird weiter. Wie fühlte sich das an? Was gab es für Veränderungen? Und nun kommen die Fragen, die sie gerne stellen würden.
Welche Unterschiede haben sie bemerkt nach der Wende? Wie haben sie die Bevölkerung im Westen bei den Tagesausflügen wahrgenommen? Wie hat sich die Bevölkerung in Sachsen verändert? Also vieles was mit Transformationsprozessen zu tun hat, interessiert die Uni. Gab es den überhaupt Tagesausflüge? Oder ist man weiterhin in die osteuropäischen Länder gereist? Gibt es Freundschaften zwischen West und Ost Bikerfans? Haben sich manche „Gangs“ evtl. auch verschmolzen? Die Generation 1961 soll so vielschichtig wie möglich abgebildet werden und nun erhoffen wir aus ihren Lesern ein viel zwischen West und Ostdeutschland umher gereistes Klientel ansprechen zu können.
Die Universität Konstanz, die Stiftung Berliner Mauer und das „Archiv deutsches Gedächtnis“ suchen für ein multimediales Interviewprojekt Gesprächspartner*innen, die im Jahr des Mauerbaus, im Jahr 1961, geboren wurden und bis zum Mauerfall in Baden-Württemberg, Sachsen, West- oder Ost-Berlin gelebt und damit eine Hälfte ihres Lebens in einem geteilten, die andere Hälfte in einem wiedervereinten Deutschland verbracht haben.
Um die Gesellschaft im Ganzen abzubilden, sollen Menschen möglichst aller sozialen und politischen Ausrichtungen, auch Menschen mit Migrationshintergrund, zu Wort kommen. Da es jedoch eher unwahrscheinlich ist, dass Gastarbeiter*innen bzw. Vertragsarbeiter*innen, wie sie damals in der BRD respektive in der DDR genannt wurden, 1961 in West- oder Ostdeutschland geboren wurden, gilt hier ein erweitertes Kriterium: Diese Personengruppe sollte im Zeitraum bis 1975 in die BRD bzw. DDR gekommen sein und bis 1989 in Baden-Württemberg, Sachsen, Ost- oder West-Berlin gelebt haben.
Die Interviews werden von den Videokünstler*innen Ina Rommee und Stefan Krauss geführt. Die beiden kommen zu den Interview-Partner*innen nach Hause (Zeitraum: September bis November 2021) und zeichnen die Videos auf. In einem ersten, lebensgeschichtlichen Teil erzählen die Studien-Teilnehmenden von ihren Erfahrungen vor und nach der Wiedervereinigung, in einem zweiten Teil werden Fragen nach Krisenerfahrungen früher und heute gestellt. Selbstverständlich erhalten Sie die Videos für Ihre eigene Erinnerung. Darüber hinaus sollen die Interviews in künstlerischen Videoinstallationen sowie in der Forschung und Lehre genutzt werden.
Interessierte Personen können sich ab sofort unter www.uni.kn/bertram/generation-mauerbau in eine Online-Datenbank eintragen.
Gerne dürfen Sie die Videokünstler*innen, die die Interviews führen werden, vorab unter der Nummer 030 52661209 kontaktieren. Die beiden helfen Ihnen bei allen Fragen (auch mit dem Anmeldeformular) gerne weiter.
Alle sind gespannt und freuen sich auf Eure Erlebnisse, Erfahrungen und Geschichten!