(csp.) Dresden hat ein neues Museum. Es ist der DDR gewidmet und hat am Wochenende eröffnet. |
Sofort strömten Hunderte in die Ausstellung im ehemaligen Verkehrsbetriebe-Hochhaus und dem angrenzenden Neubau. Dort ist nun ein großer Teil der Ausstellungsstücke zu sehen, die früher im Radebeuler DDR-Museum gezeigt wurden. Darunter sind auch haufenweise DDR-Zweiräder.
Noch lässt die Präsentation der Mopeds, Roller und Motorräder zu wünschen übrig. Sie standen am Eröffnungstag eher lieblos zusammengeschoben überall dort, wo Platz war: zwischen Autos, hinter Vitrinen, neben Ein- und Ausgängen. 42 Fahrzeuge habe ich gezählt, vom Fahrrad mit Hilfsmotor über die Mopeds der Vogelserie bis hin zu jeder Menge Zweirädern aus der MZ-Schmiede in Zschopau. Alles in Allem mehr als drei Dutzend. „Etwa zehn stehen noch im Depot“, sagte mir Museumsmitarbeiter Roland Wirbeleit.
Die Ausstellungsmacher sind mit ihrer Arbeit noch nicht fertig. Die Mopeds und Motorräder sollen noch in Position gerückt werden, Absperrungen fehlen noch. „Wir haben die Ausstellungsstücke in einer Hau-Ruck-Aktion aus Radebeul geholt“, sagte Wirbeleit und Peter Simmel, der Chef des Einkaufszentrums mit angeschlossenem Museum, nickte dazu bedächtig. Überhaupt sei die Ausstellungsfläche in Radebeul mehr als zwei Mal so groß gewesen. Genau das beschreibt das Problem des Museums. Es gibt so viele hübsche und durchaus wichtige Ausstellungsstücke, dass das neue Museum geradezu überquillt. Weniger wäre mehr. Dann wäre die hübsche Werkstatt mit den zwei Mopeds darin vielleicht nicht nur nur ein Sammelsurium aus allem, was einigermaßen zum Thema passt – von der gruseligen Kettensäge bis zu hängenden Handbohrmaschinen.
- Im Internet geht es hier zum neuen DDR-Museum. Die Eintrittspreise sind nicht ohne – 9 Euro kostet Erwachsene der Grenzübertritt aus der Gegenwart in die Vergangenheit.
Quelle: Unkorrekt – Dresdner Betrachtungen nach Redaktionsschluss