Im Winter auf dem Motorrad unterwegs …

… was muss beachtet werden?

Bild 2 Motorradfahrer im WinterViele Motorradfahrer haben nur ein Saisonkennzeichen für ihre Maschinen und sind vor allem während des Sommerhalbjahrs auf den motorisierten Zweirädern unterwegs. Die (hoffentlich tolle) Motorradsaison 2025 geht nun dem Ende zu und deshalb hier einige Ratschläge zum Thema – Motorradfahren im Winter -.

Denn auch während des Winters ist das Fahren mit dem Motorrad natürlich erlaubt. Aufgrund der herausfordernden Witterungsverhältnisse sollten allerdings rechtzeitig vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden.
Nicht nur der Fahrer sollte sich vorbereiten und seine Ausrüstung an die tiefen Temperaturen anpassen. Auch die Maschine muss winterfest gemacht werden! Sonst kann es schnell passieren, dass sie in der Kälte auf einmal nicht mehr anspringt.

Motorradkleidung nach dem Zwiebelprinzip

Im Winter wird es mitunter ganz schön frisch auf dem Bike. Fahrer sollten deswegen vorsorgen und mehrere Schichten übereinander tragen. Die oberste Schicht bildet die Motorradbekleidung aus Leder, die den kalten Wind erfolgreich abschirmt. Als unterste Schicht kann warme Unterwäsche getragen werden. Für noch mehr Wärme sorgt eine Mittelschicht, die am besten aus einem atmungsaktiven Material bestehen sollte. Das Zwiebelprinzip ist nicht nur eine günstige Lösung, es lässt auch mehrere Luftschichten mit einer zusätzlichen isolierenden Wirkung entstehen. Fahrer, die regelmäßig im Winter unterwegs sind, können aber auch darüber nachdenken, sich eine spezielle Motorradkombi für den Winter zuzulegen. Die weitere Ausrüstung sollte der Witterung natürlich ebenfalls angepasst werden:

  • Mit einer Sturmhaube kann der Kopf gewärmt werden. Sie lässt sich einfach unter dem Helm tragen.
  • Motorradhandschuhe können mit Unterziehhandschuhen kombiniert werden, sodass die Hände besser vor niedrigen Temperaturen und eisigem Fahrtwind geschützt sind.
  • Wenn es richtig kalt wird und das Zwiebelprinzip nicht mehr ausreicht, müssen härtere Geschütze aufgefahren werden. Wie wäre es mit einem beheizbaren Nierengurt oder einer Heizweste?
  • Die Kleidung sollte außerdem mit ausreichend Reflektoren versehen werden. In der kalten Jahreszeit sind die Tage kurz. Zudem ist die Sicht oft aufgrund der Witterungsverhältnisse eingeschränkt.

Das Motorrad auf den Winter vorbereiten

So mancher Motorradfahrer mottet sein Bike im Herbst ein und legt es für die kommenden Monate still. Dafür sind einige Vorkehrungen zu treffen. Wer im Winter einfach weiterfahren möchte, muss sich ebenfalls vorbereiten und sollte seine Maschine einem gründlichen Check unterziehen. Besonders wichtig sind die Kontrolle und Wartung der Batterie, denn sie schwächelt bei winterlichen Temperaturen schnell, sodass der Motor unter Umständen einfach gar nicht mehr anspringt. Wenn man gerade unterwegs ist und nur einen kleinen Stopp auf einem Rastplatz eingelegt hat, kann das sehr ärgerlich sein. Darüber hinaus sollten alle technischen Anlagen wie der Blinker, die Lichtanlage und die Bremsen gründlich überprüft und das Motorrad mit Winterreifen ausgestattet werden. Die sind in Deutschland zwar seit geraumer Zeit nicht mehr verpflichtend, sorgen aber für mehr Grip auf der Fahrbahn! Wer bei seiner Tour Landesgrenzen überfährt, sollte sich außerdem bezüglich der Winterreifenpflicht im Ausland informieren.

Angepasst fahren – das sagt die Straßenverkehrsordnung

Bei Schnee und Eis sollte das Motorrad schon der eigenen Sicherheit und Gesundheit zuliebe, besser stehen gelassen werden. Es kann aber durchaus passieren, dass Fahrer von plötzlichem Schneefall oder einem Temperatursturz überrascht werden und dann nicht immer die Möglichkeit haben, sofort an den Straßenrand zu fahren und das Fahrzeug abzustellen. Sie müssen zumindest einen Unterschlupf finden. Damit ihnen und den anderen Verkehrsteilnehmern nichts passiert, müssen sie in solch einem Fall ihren Fahrstil an die Witterungsverhältnisse anpassen. § 3 der Straßenverkehrsordnung liefert dazu nähere Informationen und legt zum Beispiel dar, dass bei einer Sichtweite von unter 50 Meter die Geschwindigkeit auf mindestens 50 km/h zu reduzieren ist. Zudem sollte der Fahrer stets nur so schnell fahren, dass er das Gefährt jederzeit beherrschen kann. Bei guten Wetterbedingungen darf der Verkehrsfluss hingegen nicht durch zu langsames Fahren beeinträchtigt werden.

Immer wachsam sein und auf Gefahren schnell reagieren

Wenn Motorrad und Fahrer gut ausgerüstet und vorbereitet sind, steht einer winterlichen Motorradfahrt nicht mehr viel im Wege. Natürlich sollte vor dem Fahrtantritt immer der Wetterbericht überprüft werden. Bei klarem Himmel und trockener Fahrbahn kann es losgehen. Allerdings lauern im Winter selbst bei guten Witterungsverhältnissen diverse Gefahren, die es im Sommer eher weniger gibt. Umso wichtiger ist es, stets konzentriert und vorausschauend zu fahren und den Sicherheitsabstand zu anderen Fahrzeugen lieber ein wenig großzügiger zu gestalten.

  • Blitzeis: Gerade eben war die Fahrbahn noch ganz normal. Plötzlich bildet sich eine Eisschicht, die sie in eine wahre Schlitterbahn verwandelt und das Fahren auf dem Motorrad nahezu unmöglich macht. Bei niedrigen Temperaturen können schon leichter Regen oder Nebel für Blitzeis
  • Laub: Nasses Laub kann ebenfalls zu einer unfreiwilligen Rutschpartie führen. Laubfelder sollten deswegen nach Möglichkeit umfahren werden. Wenn das nicht möglich ist, muss die Geschwindigkeit deutlich reduziert werden.
  • Rollsplitt: Im Winter wird Rollsplitt häufig zum Streuen eingesetzt. Er soll eigentlich für mehr Haftung auf dem Boden sorgen. Allerdings können die kleinen Steinchen auf der trockenen Fahrbahn für Motorradfahrer sehr gefährlich werden, denn auch darauf gerät die Maschine häufig ins Rutschen.

Wer sich unsicher fühlt, sollte auf das Fahren im Winter lieber verzichten und die Maschine erst wieder hervorholen, wenn die Temperaturen steigen und die Tage länger werden, denn eines ist gewiss: Der nächste Frühling kommt bestimmt!


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