(cs.) Bernie Ecclestone hat „Sachsenring“ gesagt. Und alle Welt dreht frei. |
In der Diskussion über die Zukunft der Formel 1 in Deutschland hat der Chef der Rennserie die Strecke in Verbindung mit dem Hockenheimring genannt. Der Grund: Im nächsten Jahr gastiert die Formel 1 auf dem Nürburgring, dann 2018 wieder auf dem Hockenheimring und danach ist offen, wie es in Deutschland weitergeht. Gute Zuschauerzahlen hätten am Wochenende eine Empfehlung für Rennstrecke im Norden von Baden-Württemberg sein können. Darauf haben auch die Veranstalter vor Ort gehofft, schließlich trommelten sie mit allem was ging für den Großen Preis von Deutschland, den heute der aktuelle WM-führende Lewis Hamilton in seinem Mercedes gewonnen hat. Am Ende standen rund 60000 Besucher unterm Strich. Genug oder nicht genug für die Zukunft der Formel 1 auf dem seit 2002 eingedampften Kurs? Das ist offen.
Schon jubeln einige Medien in Sachsen. „Das wäre der Hammer“, finden etwa Dresdner Kollegen und schreiben, die Strecke in Hohenstein-Ernstthal sei sowieso schon von der FIA anerkannt. Was sie dabei nicht erwähnen: Die Zahl der „Lärm-Tage“ auf dem Sachsenring ist streng limitiert. Kommt eine neue Veranstaltung auf die Rennstrecke, muss eine andere dafür weichen. So vielversprechend also die Sachsenring-Erwähnung von Ecclestone ist, so gefährlich ist sie für alle anderen Events auf dem Sachsenring, nicht zuletzt auch für den MotoGP. Denn verlieren der Hockenheimring oder der Nürburgring langfristig die Formel 1, strecken die Verantwortlichen selbstverständlich sofort die Finger aus nach der nächsten lukrativen Rennsport-Action. Interesse am MotoGP haben sie ohnehin schon angemeldet.
So oder so kann das Gemunkel um den Sachsenring der Traditionssrrecke schaden. Denn auch, wenn dort nie Formel 1 gefahren werden sollte, was man durchaus annehmen kann, könnten die Verantwortlichen in Hohenstein-Ernsttahl letztlich das Nachsehen haben im Tauziehen ums große Geschäft. Damit hätte Bernie Ecclestone allen, die jetzt jubeln und vom „Hammer“ für den Sachsenring sprechen, ordentlich an der Nase herumgeführt.
Quelle: Christoph Springer – Unkorrekt – der DNN-Blog