Schwache Zahlen im April 2025 – Motorradmarkt kommt nicht in Fahrt

Der Markt für neue Motorräder in Deutschland bleibt auch im April 2025 schwach. Knapp 21 Prozent beträgt das Absatzminus gegenüber dem Vorjahresmonat. |

Der deutsche Motorradmarkt will in der Saison 2025 einfach nicht in Schwung kommen. Mit 21.311 Neuzulassungen präsentierte sich auch der April ausgesprochen schwach und blieb 20,8 Prozent hinter dem Vergleichszeitraum zurück, wie die Zahlen des Industrie Verband Motorrad Deutschland e.V. (IVM) belegen. Auf die ersten vier Monate des Jahres 2025 bezogen gingen die Motorradneuzulassungen in Deutschland sogar um 33,5 Prozent zurück.

Hoffnung für den deutschen Motorradmarkt: Verbessertes Konsumklima

Allein mit dem Abverkauf der Euro-5-Modelle Ende vergangenen Jahres und der damit einhergehenden Marktsättigung zu argumentieren, greift bei der Erklärung der Absatzschwäche wahrscheinlich zu kurz. Vielmehr dürfte die Flaute bei den Motorradhändlern im Zusammenhang mit einer allgemeinen Konsumzurückhaltung stehen.

So liegt der vom Marktforschungsinstituts GfK in Zusammenarbeit mit dem Nürnberger Institut für Marktentscheidungen (NIM) ermittelte Konsumklimaindex für den April 2025 mit -24,3 Zählern ebenfalls deutlich unter dem langjährigen Mittel.

Allerdings verzeichnet die Prognose für den Mai 2025 eine Verbesserung um 3,7 Punkte. Die Marktforscher, die den Index auf Basis von Konsumentenbefragungen errechnen, stellten eine positivere Einkommenserwartung sowie eine deutlich erhöhte Anschaffungsneigung fest, während sich die Konjunkturerwartung nur leicht verbesserte. Die Sparneigung ging jedoch deutlich zurück und stützte damit das Konsumklima. Die nächsten Monate werden zeigen, inwiefern sich die gestiegene Kauflaune auch auf den Motorradmarkt auswirken wird.

Motorradneuzulassungen in allen Segmenten rückläufig

Auch wenn sich möglicherweise eine allgemeine Konsumbelebung abzeichnet – für die Motorradhersteller und -händler war der April 2025 alles andere als erfreulich. Das Gesamtminus von 20,8 Prozent ergibt sich aus einem Rückgang in allen Segmenten. Bei den Krafträdern über 125 Kubikzentimetern gingen 13.782 Neufahrzeuge an die Kunden, was einem Minus von 20,2 Prozent entspricht. Etwas besser lief es bei den Kraftrollern, die mit einem Minus von 7,7 Prozent davonkamen. Dafür sackten die Neuzulassungen bei den Leichtkrafträdern um 36,2 Prozent ab, der Absatz von Leichtkraftrollern gab um 14,6 Prozent gegenüber dem April 2024 nach.

Motorradhersteller unterschiedlich stark betroffen

Während keine Marke in den ersten vier Monaten des Jahres 2025 ein Absatzplus verzeichnen konnte, verteilen sich die Rückgänge bei den Neuzulassungen recht unterschiedlich. Glimpflich sind Triumph und Kawasaki mit einstelligen Werten davongekommen. Besonders schlimm hat es Harley-Davidson und Suzuki erwischt, die über 50 Prozent weniger Motorräder absetzen konnten als im Vergleichszeitraum 2024. Nicht viel besser sieht es bei Yamaha (-40,8 %) und Aprilia (-37,9 %) aus. Den Negativrekord verzeichnet die von der Insolvenz gebeutelte Marke KTM, die ein Absatzminus von gut 81 Prozent verzeichnen muss.

Trotz rückläufiger Verkaufszahlen (-26,7 %) konnte BMW Motorrad seinen Marktanteil in Deutschland in den ersten vier Monaten 2025 auf ein gutes Viertel (25,68 %) ausbauen. Stark hinzugewonnen haben angesichts moderater Rückläufe bei den Neuzulassungen Honda (+4,95 % Marktanteil auf jetzt 20,13 %) und Kawasaki (+4,07 % Marktanteil auf jetzt 14,88 %). Den stärksten prozentualen Zuwachs bei den Marktanteilen legte Triumph hin, die jetzt mit 7,55 % Market Share auf Position vier in Deutschland liegen.

Motorradabsatz und Marktanteile (Krafträder > 125 Kubik) | 2025 und 2025 im Vergleich

Hersteller

Verkaufte Einheiten 01-04/2025

Marktanteil 2025

Verkaufte Einheiten 01-04/2024

Marktanteil 2024

Verkaufte Einheiten bezogen auf Vorjahr

BMW

9.133

25,68 %

12.459

23,30 %

– 26,7 %

Honda

7.159

20,13 %

8.119

15,18 %

– 11,8 %

Kawasaki

5.293

14,88 %

5.781

10,81 %

– 8,4 %

Triumph

2.685

7,55 %

2.816

5,27 %

– 4,7 %

Yamaha

2.277

6,40 %

3.848

7,20 %

– 40,8 %

Ducati

1.916

5,39 %

2.539

4,75 %

– 24,5 %

Harley-Davidson

1.080

3,04 %

2.485

4,65 %

– 56,5 %

Suzuki

1.071

3,01 %

2.167

4,05 %

– 50,6 %

KTM

968

2,72 %

5.205

9,73 %

– 81,4 %

Aprilia

640

1,80 %

1.030

1,93 %

– 37,9 %

Gesamt

35.566

100,00 %

53.481

100,00 %

– 33,5 %

Quelle: IVM (bearbeitet)

Die beliebtesten Motorräder in Deutschland

Bei den beliebtesten Motorrädern setzt sich die BMW R 1300 GS immer weiter von der Konkurrenz ab. Fast viermal so viele Einheiten der großen Reiseenduro fanden einen Käufer als vom zweitplatzierten Modell der Kawasaki Z 900.

Getrieben von der Spitzenreiterin R 1300 GS erfreut sich das Reiseenduro-Segment weiterhin großer Beliebtheit. Immerhin vier Modelle dieser Gattung (davon drei von BMW) befinden sich in den Top 10 und machen dort rund 60 Prozent der zugelassenen Einheiten aus. Ebenfalls gefragt sind Naked Bikes, neben der Z 900 finden sich vier weitere Unverkleidete unter den 10 beliebtesten Modellen. Mit der Honda CBR 650 R schafft es derzeit nur ein Sportler in die Spitzengruppe, erst auf Rang 13 folgt mit der BMW S 1000 RR wieder ein Straßensportler.

Top 20 Motorräder in Deutschland | Januar bis April 2025

Rang Marke Modell

Einheiten

1 BMW R 1300 GS

4.075

2 Kawasaki Z 900

1.186

3 Honda CBR 650 R

959

4 Kawasaki Z 650

863

5 Honda CB 750 Hornet

773

6 Yamaha MT-09

767

7 Yamaha MT-07

715

8 BMW F 900 GS

693

9 Honda CRF 1100 Africa Twin

667

10 BMW F 800 GS

593

11 Honda CB 1000 Hornet

510

12 Honda CB 650 R

506

13 BMW S 1000 RR

485

14 BMW S 1000 XR

464

15 Kawasaki Ninja 650

451

16 BMW F 900 R

435

17 Honda GB 350 S

401

18 Ducati Multistrada V4

385

19 Honda CB 500 F

356

20 BMW S 1000 R

355

Quelle: IVM (bearbeitet)


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